Alberto Giocometti

Neuerscheinung Scheidegger & Spiess Verlag

Rezension von Cora Meineke, Mitarbeiterin KBL

Alberto Giacometti (1901 – 1966), im Bergell als ältestes Kind des postimpressionistischen Malers Giovanni Giacometti und seiner Frau Annetta Giacometti-Stampa geboren, war einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens hatte er einen intensiven Briefwechsel mit seiner Familie.

1500 Briefe hat Alberto Giacometti zwischen 1916 bis 1958 fast wöchentlich an seine Familie und dann wegen des verfügbaren Telefons nur noch spärlich bis zum Tod der Mutter 1964 verfasst. Geschrieben in italienischer Sprache und dem Bergeller Dialekt seiner Herkunft und auch auf Französisch damit sowohl sein Schwager bzw. seine Schwägerin oder seine Frau, wenn diese bei der Schwiegermutter war, seine Nachrichten verstünden. Manchmal verfasste er die Briefe nach Hause auch zusammen mit den Geschwistern.

Im hier vorliegenden Band Die Zeit vergeht zu schnell werden die Briefe Alberto Giacomettis erstmals ins Deutsche übersetzt und folgen in der Auswahl den 91 Briefen, die Albertos Bruder Bruno getroffen hat, um einem breiteren Publikum Einblick in Wendepunkte im Leben und Arbeiten Albertos zu geben. Die Briefe spiegeln das gesamte Leben Albertos aus seiner Sicht in spontanem und familiären Ton.

Casimiro Di Crescenzo, einer der besten Kenner des Werks von Alberto Giacometti hat den vorliegenden Band mit einer Einführung, Bildern und einigen wenigen anderen Briefen der Familie ergänzt.

Ein seltener und intimer Einblick in das Denken und Leben Alberto Giacomettis und in die Künstlerfamilie. Absolute Leseempfehlung. 

Dieses Buch und viele weitere Bücher des Scheidegger & Spiess Verlags haben wir bei uns.

 

Alberto Giacometti, Die Zeit vergeht zu schnell: Briefe an die Familie, erschienen im Scheidegger & Spiess Verlag, 2024

 

Herausgegeben von der Alberto Giacometti-Stiftung

Bearbeitet, kommentiert und mit einer Einleitung von Casimiro Di Crescenzo

Übersetzt von Annette Kopetzki